Für das große Griechenland hat der deutsche Steuerzahler
gezahlt. Beim kleinen Zypern verweigern wir uns, die Einwohner Zyperns sollen
selber zahlen. Dabei ist die Ungerechtigkeit offensichtlich, benachteiligt wird
jeder, der über große Mengen Bargeld auf der Bank verfügt. Dieses bedeutet,
dass all diejenigen, die ihr Geld investiert haben, nichts zahlen müssen.
Zahlen müssen nur diejenigen, die auf dem Sparbuch einen Betrag von über
100.000 Euro haben. Wer jetzt nur 90.000 Euro hat, der hat praktisch mehr Geld
als jemand, der 120.000 Euro hat. Und wer seine 100 Millionen Euro investiert
hat und keine 100.000 Euro Geldreserve auf der Bank hat, der verliert nicht
einen Euro. Das ist eine schreiende Ungerechtigkeit, die so einfach nicht
erträglich ist. Es ist natürlich eine schöne Sache, wenn die Einwohner Zyperns
für ihren bankrotten Staat selber aufkommen, da wir Deutschen nicht die ganze
EU sanieren können. Aber etwas Gerechtigkeit hätte man doch erwarten können.
Vermögen ermitteln
Jeder Bürger Zyperns hätte einen Vordruck ausfüllen müssen,
in dem er wahrheitsgetreu seine gesamten Vermögenswerte angeben muss. Dabei
sind natürlich Kredite und Zahlungsverpflichtungen abzuziehen. In diese
Aufstellung wird alles an Immobilienbesitz, Wertpapieren, Bankkonten usw. mit
einbezogen. Wer mogelt und dabei erwischt wird, der zahlt zudem eine saftige
Strafe. Somit sind Abgabestufen aufzustellen, die mit fünf Prozent beginnen und
dann in Schritten weiter steigen. Wer ein Vermögen von bis zu 10.000 Euro hat,
der gibt davon fünf Prozent ab. Bis 25.000 sind es 10%, bis 50.000 sind es 15%
usw. Hierbei hat jedoch berücksichtigt zu werden, dass im ersten Moment nur
flüssiges Kapital einverlangt wird. Wenn die Wertpapiere oder Immobilien fest
liegen, dann muss eine Frist gewährt werden, um die festen Kapitalwerte flüssig
zu machen. Es darf nicht passieren, dass jeder zweite Bürger zum gleichen
Zeitpunkt sein Haus verkaufen muss. Dann wären diese nichts mehr wert und es
würde ein sehr hoher Schaden entstehen. Die Zahlungen haben demnach auf einen
Zeitraum von wenigstens fünf Jahren zu erfolgen. Es würde sich natürlich um
einen enormen Verwaltungsaufwand handeln, für die gesamte Bevölkerung das
Vermögen zu ermitteln und die Angaben der einzelnen Bürger zu prüfen. Jedoch
gibt es dazu die Staatsbeamten. Es wäre demnach durchaus möglich. Es wäre
immerhin gerecht.
Das erste Glied in der Kette reißt
Wir müssen uns nichts vormachen: Europa befindet sich am
Anfang der Kriese. Es wird vermutlich zerbrechen. Denn wenn die Finanzkriese
der Mitgliedsstaaten der EU nicht nachhaltig gelöst werden kann, dann kann
Europa nicht existieren. Es ist auch keine Lösung, dass die reichen Staaten wie
Deutschland die maroden Staaten finanzieren. Das wird lediglich dazu führen,
dass wir alle zugleich die Insolvenz einreichen können. Entscheidend ist, dass
Wege gefunden werden, um gleich die Hälfte aller EU Staaten zu sanieren und das,
ohne dass deswegen die Wirtschaft einbricht. Und genau dieses lässt sich
vermutlich nicht bewerkstelligen. Demnach noch einmal die Aussage dieses
Abschnitts: Europa steht am Anfang der Kriese, das erste Glied in der Kette
reißt und wird nicht das letzte sein!